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8. Spieltag (Rheinlandliga)
TuS Kirchberg
3
:
4
SG Neitersen
Daum (56'), Bär (58'), Müller (87')
Zuschauer Anmeldung

1. Mannschaft: Joker Felix Arndt besiegelt Kirchbergs bittere Last-Minute-Niederlage

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge, einem 4:0 gegen Bitburg sowie einem 2:3 beim SV Mehring, empfing der TuS Kirchberg die bisher sieglose SG Neitersen/Altenkirchen am Wasserturm. Die Westerwälder konnten in den ersten sieben Spielen lediglich zwei Punkte sammeln und vier Tore erzielen, dennoch wurde ihnen stets guter und gefährlicher Fußball attestiert. Auch in der Vorsaison siegte der damalige Aufsteiger aus dem Hunsrück erst durch ein Freistoßtor von Artur Stürz in der Nachspielzeit (2:1). Im Vergleich zum Sieg in Mehring veränderte Trainer Patrick Joerg seine Startformation auf zwei Positionen: Jannik Auler und Fabian Brunk ersetzten Lukas Gohres und Süleyman Özer.

Mit viel Selbstvertrauen und optimistischen Mutes ging die Elf vom Wasserturm also in die Partie, den besseren Start erwischten jedoch die Gäste, die sichtbar auf ihren ersten Saisonsieg aus waren. Tatsächliche Aufreger gab es in einer nahezu ereignislosen ersten Halbzeit aber nicht. Lediglich ein Abschluss von Lars Zirwes nach achtzehn Minuten ließ die Zuschauer aufschreien, Constantin Redel im Tor der SG war jedoch hellwach und parierte den etwas zu zentralen Torschuss. Nach einer halben Stunde, in der der TuS nach dem spritzigeren Start der Gäste zwar mehr tat, aber zu selten zwingend in die für den Gegner gefährliche Zone kam, fiel das 0:1 aus Kirchberger Sicht. Neitersens Kapitän Stefan Peters eroberte im Kirchberger Aufbauspiel den Ball an der Mittellinie. Dieser landete bei Justin Kirschbaum, welcher wieder auf den eingestarteten Peters spielte, der nicht mehr am Abschluss gehindert werden konnte und auch Robin Hammen im Tor keine Chance ließ, als er den Ball ins untere rechte Eck einschob. Wenig später hatte Levin Gerhardt die Möglichkeit, aus zehn Metern auf 0:2 zu erhöhen, doch Tim Reifenschneider blockte in höchster Not zur Ecke. Somit ging es in einer ausgeglichenen Partie mit einem knappen Rückstand für die Blau-gelben in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel eröffnete sich ein gänzlich anderes Bild: Die Hausherren agierten klarer, zielstrebiger und dynamischer als noch in der ersten Halbzeit. Roman Bär prüfte Redel zunächst per Volley aus spitzem Winkel (49‘), dann segelte eine Flanke von Jonas Heimer beinahe über den Gästekeeper hinweg ins lange Eck (51‘). Fünf Minuten später fiel dann der verdiente Ausgleich für die Elf vom Wasserturm: Eine Ecke des aktiven Heimers landete am langen Pfosten bei Kapitän Florian Daum, der ins kurze Eck einnickte. Neunundsechzig Sekunden später zappelte der Ball erneut im Netz: Von Tim Müller aus landete das Spielgerät über Daum bei Zirwes, dessen flache Hereingabe legte Heimer mit der Hacke zurück auf Bär, welcher Gerhardt mit einer Körpertäuschung stehen ließ und unter Redel hinweg zum Doppelschlag vollendete. Doch die Westerwälder brauchten nicht lange, um sich vom plötzlichen Rückstand zu erholen und fanden ebenso eine schnelle Antwort. Zunächst brachte Peters eine Flanke scharf aufs Tor, sodass Zirwes auf der Linie retten musste, kurz darauf fiel der Ausgleich dann aber dennoch, als Gerhardt ein ungenaues Zuspiel in der Kirchberger Hälfte antizipierte und den Ball nach einem Doppelpass mit Kirschbaum aus zwanzig Metern ins lange Eck schlenzte.

In den folgenden Minuten blieben die Hunsrücker zwar spielbestimmend, zu gefährlichen Abschlüssen kam jedoch der Gegner. Zunächst scheiterte der kurz zuvor eingewechselte Felix Arndt denkbar knapp aus spitzem Winkel, nachdem Redel ihn im Anschluss an eine TuS-Ecke per Abschlag bedient hatte (69‘), dann hatte Patrick Sehn-Henn Pech im gegnerischen Strafraum, da er die gechippte Vorlage Heimers nicht kontrollieren konnte (72‘). Pech vor allem deshalb, weil Neitersen schnell über Peters umschaltete und dieser mit einem Steilpass in den Lauf, den eben angesprochenen Arndt in Szene setzte. Der erst neunzehnjährige Joker nutzte seine Geschwindigkeit und schob zur erneuten Gästeführung ein. Noch bitterer kam es für die Erste, als Roman Bär zwei Minuten später den Platz überraschend, wohl aufgrund einer beleidigenden Äußerung an einen Gegenspieler, mit glatt Rot verlassen musste.

Die Schlussviertelstunde war geprägt von Kirchberger Angriffen und einer SG Neitersen/Altenkirchen, die den ersten Saisonsieg in Überzahl über die Zeit bringen wollte. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit rempelte Argent Thaqaj dann Florian Daum an der seitlichen Strafraumbegrenzung um. Den fälligen Freistoß schlug Heimer wuchtig auf den zweiten Pfosten, wo Tim Müller von gleich zwei Gegenspielern ziehen gelassen wurde und zum Ausgleich einköpfte. Beflügelt durch ebenjenen drängte der TuS weiter auf den Siegtreffer: Der eingewechselte Lukas Gohres scheiterte nach einem Konter aus aussichtsreicher Position an Redel (88‘), dann verfehlte Daum mit seinem Kopfball das Tor um circa einen Meter (90‘). Die Heimelf schien dem Siegtreffer trotz Unterzahl sehr nah, doch fallen sollte er auf der anderen Seite: Erneut war es der auffällige Gerhardt, welcher den Ball an der Mittellinie eroberte, dann Glück hatte, dass dieser kurz darauf zu ihm zurück kam und anschließend im richtigen Moment den erneut in die Tiefe gestarteten Arndt bediente, der dem herauseilenden Robin Hammen mit einem Schritt voraus war und den Ball mit der Fußspitze an diesem vorbei zum 3:4 im Tor unterbrachte.

Fazit:

Dieses Mal hatten die Gäste den Last-Minute-Sieg auf ihrer Seite und dürfen sich über den ersten Saisonsieg freuen. Der TuS verliert nach fahriger erster Halbzeit, etwas Spielpech in der zweiten und drei Gegentoren nach Ballverlusten in der eigenen Hälfte, die von der SG eiskalt genutzt wurden, gegen einen gleichwertigen Gegner zum ersten Mal in dieser Saison auf dem eigenen Kunstrasen und bleibt bei zwölf Punkten stehen. Am nächsten Wochenende reist die Mannschaft Patrick Joergs zur SG Ellscheid, die zwar mit sechs Punkten nur halb so viele wie die Hunsrücker auf dem Konto hat, doch mit dem Selbstbewusstsein des 1:2-Erfolgs beim Tabellendritten SG Mendig/Bell auf die Elf vom Wasserturm wartet.

Aufstellung:

R. Hammen, J. Heimer, J. Auler (68. Minute: T. Wollny), T. Reifenschneider, F. Daum, F. Brunk (46. Minute: C. Wild; 82. Minute: L. Gohres), A. Sagel, P. Sehn-Henn, T. Müller, R. Bär, L. Zirwes

Hendrik Keßler

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